Kautschuk im Alltag
Lebensmittel sicher verpackt
Wie Kunststoffschalen umweltfreundlicher werden
von Uwe Rempe
Sie sind rechteckig, rund oder oval. Sie sind leicht, günstig und praktisch: Kunststoffschalen. In diesen Trays werden Lebensmittel wie Fisch und Fleisch im Supermarkt angeboten oder auch Obst und Gemüse. Hergestellt werden sie zum Beispiel von der Firma Fernholz Kunststoffverarbeitung in Meinerzhagen. Hier im Sauerland arbeitet der Großteil der rund 200 Beschäftigten.
Solche Schalen werden aus den Kunststoffen Polypropylen (PP) und Polyethylenterephthalat (PET) per Thermoforming hergestellt. Bei diesem Verfahren wird der Kunststoff unter dem Einfluss von Wärme und Vakuum in Form gebracht. Ausschlaggebend für die Materialwahl ist der Zweck: PP etwa ist mikrowellengeeignet. Für Lebensmittel, die eine hohe Sauerstoffbarriere benötigen, wird hingegen oftmals PET genutzt. Obstschalen wiederum sind eher hoch und haben zur Belüftung Löcher im Boden.
„Wir setzen in der Produktentwicklung auf Nachhaltigkeit“, sagt Uwe Fernholz, Geschäftsführer der gleichnamigen Firma. Schon heute sei „ein Großteil unserer PET-Schalen zu 100 Prozent recyclingfähig, da es ein Monomaterial ist“ – also eine Einstofflösung. Damit fördere man die Kreislaufwirtschaft.
„Zudem besitzt Fernholz eine von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zugelassene Anlage für die Dekontaminierung von Recyclingmaterial, die schon heute recyceltes PET-Material (rPET) verarbeitet“, erklärt der Chef des Unternehmens.
Stolz sind die Sauerländer auch auf ihren Desto-Becher. Genutzt etwa für Joghurts, wird dafür ein ultradünnes Kunststoff-Inlet bis zum Rand maschinell mit Karton oder Papier ummantelt. Das verleiht Stabilität und spart viel Kunststoff. Beide Stoffe lassen sich per Hand voneinander lösen. Für den Becher gab es vom Institut Cyclos-HTP in Aachen aufgrund seiner hohen Recyclingfähigkeit die Bewertung „AAA“.