Kautschuk im Alltag
Von Holzlatten zu Hightech
Mehr als nur Bretter: Moderne Ski kombinieren Holz mit Kunststoff, Gummi und Metall
von Roman Winnicki

Vor etwa 4.500 Jahren könnten Menschen erstmals auf Ski den Schnee durchquert haben – darauf deuten norwegische Höhlenzeichnungen hin. Auch das Wort „Ski“ hat seine Wurzeln im Norwegischen und bedeutet „Scheit“ oder „gespaltenes Holz“. Die frühen Ski waren einfache Holzbretter, meist aus Birke oder Esche, und dienten primär der Jagd und dem Vorankommen in tiefem Schnee.
Heute sind Ski weit mehr als schlichte Holzplanken. Sie stehen für Sport, Freizeitvergnügen und hoch entwickelte Ingenieurskunst, in der immer noch viel Handarbeit steckt. Moderne Modelle, die in aufwendiger Sandwichbauweise hergestellt werden, bestehen aus bis zu 50 Einzelteilen.
Bei aller Innovation bleibt ein Stück Tradition: Das Herzstück eines Skis bildet in der Regel ein Holzkern, der aus bis zu 45 dünnen Holzschichten besteht. Er bestimmt unter anderem Stabilität, Elastizität, Gewicht und Laufruhe. Ober- und unterhalb des Kerns liegen verschiedene Verstärkungsschichten.
Der untere Belag besteht häufig aus dem Kunststoff Polyethylen, der für optimale Gleiteigenschaften sorgt. Dämpfungsstreifen aus Gummi, die die Stahlkanten und Ski-Enden umschließen, verbessern die Fahreigenschaften. Zwischen Kern und Belag kommen unterschiedliche Materialien wie Glas- und Kohlefasern, Polyester sowie Metalllegierungen zum Einsatz. Auch die Oberfläche setzt sich aus einer Kombination dieser Werkstoffe zusammen.
Die Entwicklung moderner Ski ist auch eng mit der Firma Völkl verknüpft, einer der führenden Marken der Branche und dem größten deutschen Skihersteller. Ursprünglich als Wagnerei gestartet, produziert der Betrieb bereits seit 1923 Ski. Rund 400.000 Paar fertigt das Unternehmen jährlich im niederbayerischen Straubing.