Kautschuk im Alltag

Anglers Glück mit einem Gummistück

Wie drei Brüder das Geschäft mit Angelködern revolutionierten

von Uwe Rempe

· Lesezeit 1 Minute.
Dem kann kein Hecht widerstehen : Gummiköder in allen Formen und Farben. Fotos: Moby Softbaits

Der 16. April war für die Brüder und Geschäftspartner Christoph, Michael und Johannes Otto aus dem hessischen Bad Endbach-Schlierbach ein Festtag: Just an diesem Dienstag startete im Lande die Hecht-Saison. Natürlich nach getaner Arbeit in ihrer Firma gingen die drei gemeinsam auf Fischzug. Im Visier: Europas größter Raubfisch, der bis zu 150 Zentimeter Länge und 32 Kilo Gewicht erreicht.

Und natürlich verwendeten sie dabei Köder aus ihrer eigenen Firma, die sie 2008 gegründet haben. Die JMC Otto GbR stellt unter der Marke „Moby Softbaits“ ein Riesensortiment Angel­köder aus ökologisch unbedenklichem thermoplastischen Gummi (TPE) her. 

Warum TPE? „Unser Material muss weich und geschmeidig sein, spritzgussfähig und darf nichts in die Umwelt abgeben“, erklärt Christoph Otto, einer der „angelverrückten“ Brüder. Diese Kriterien erfüllt der Hightech-Werkstoff, der eigens für sie entwickelt wurde.

Die Hilfe dafür kam aus Bayern. Und zwar von Kurt Gebert, dem Geschäftsführer der Allod Werkstoff GmbH & Co. KG im mittelfränkischen Burgbernheim. Otto berichtet: „Wir hatten 2008 alle TPE-Hersteller angeschrieben, ob sie uns ein TPE mit den von uns gewünschten Eigenschaften liefern können.“ Allod-Chef Gebert war höchst interessiert. 

Für eine schnelle Lieferung reichte es zwar nicht, aber Gebert, auch ein Angelfreund, setzte kurzerhand sein Entwicklungsteam an die Aufgabe – und das lieferte! Das Hightech-­Material für die Angelköder wird nun komplett in Deutschland hergestellt. Es ist frei von PVC sowie Phthalaten und anderen Weichmachern und enthält auch keine giftigen Inhaltsstoffe. Zudem ist das TPE geruchsneutral, sehr haltbar und färbt nicht ab. Mittlerweile machen die Brüder aus dem Material auch unbedenk­liches Hunde­spielzeug.

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