Kautschuk im Alltag

Schnelle Hilfe

Für jeden Zweck gibt es ein Pflaster

von Uwe Rempe

· Lesezeit 2 Minuten.
Kurz nicht aufgepasst: Aua! Da muss schnell ein Pflaster drauf. Foto: FotoIdee / Shutterstock

Auweia: Schon wieder beim Schnippeln der Möhren die Fingerkuppe erwischt. Da hilft nur eines, und zwar ins Bad eilen und ein Pflaster drauf. So wird die Blutung gestillt und die offene Wunde vor dem Eindringen von Schmutz und Bakterien geschützt. Wundpflaster sind die ideale Hilfe für kleine Unfälle im Haushalt, aber auch wenn der Filius mit dem neuen Tretroller mal wieder die Balance verloren und sich die Knie aufgeschürft hat.

Zu verdanken haben wir diese Form der schnellen medizinischen Hilfe Paul Carl Beiersdorf. Der 1836 in Neuruppin geborene Apotheker und Pharmazeut erhielt 1882 ein Patent auf die Erfindung von gestrichenen Pflastern, im konkreten Fall der „Guttapercha Pflastermulle“. Dieses Produkt ermöglichte es erstmals, zweckgerichtet Medikamente auf die Haut zu bringen und über einen längeren Zeitraum wirken zu lassen. Das Datum der Patentschrift gilt auch als Gründungsdatum der Beiersdorf AG.

Diese hat schließlich 1922 das erste Pflaster mit Wundauflagen unter dem Markennamen „Hansaplast“ verkauft. Mit dieser Marke ist Beiersdorf Marktführer in Deutschland und in weiteren 17 Ländern der Welt. Nummer zwei weltweit war die US-Firma Johnson & Johnson, die ab 1924 maschinell fabrizierte Pflaster auf den Markt brachte.

Aufgebaut sind Pflaster aller Hersteller gleich: Auf einem klebefähigen Band aus Gewebe oder Kunststoff befindet sich eine sterile und geschützte Wundauflage. Je nach Zweck der Pflaster unterscheiden sie sich in der Größe und Form. Die Auflagefläche ist in der Regel saugfähig und mit antibakteriell wirkenden Substanzen oder Medikamenten versehen. 

Die Vielfalt ist groß: Es gibt Pflaster gegen Blasen und Hühneraugen, Wärmepflaster zur Förderung der Durchblutung, Nikotin- und Hormonpflaster zur Verabreichung von Medikamenten … Hansaplast etwa hat immer wieder Pionierprodukte entwickelt: 1932 waren es die ersten gebrauchsfertigen elastischen Wundauflagen, 1953 die ersten wasserfesten Pflaster, 1968 folgten hypoallergene Pflaster sowie 1976 die Einführung von Sprühpflaster.
 

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