Kautschuk im Alltag

Radiergummis: Vielseitig verwendbar

Wofür Radiergummis alles taugen

von Uwe Rempe

· Lesezeit 2 Minuten.
Heftknutscher, Ratzefummel, Raditze: Radiergummis können nicht nur Bleistift entfernen. Foto: pics five / Shutterstock

Er ist rechteckig, manchmal knubblig. Oft kommt er in Rot und Blau daher, aber auch Weiß ist eine beliebte Farbe. Und er hat mit dem 15. April einen Tag, an dem er jedes Jahr weltweit gefeiert wird: der Radiergummi. Erfunden wurde das praktische Teil im Jahr 1770 von zwei Briten, die unabhängig voneinander entdeckten, dass sich mit einem Bröckchen Naturkautschuk Bleistiftlinien von Papier entfernen lassen. Bis dahin hatte man dafür Kügelchen aus Brot genutzt.

Der nach eigenen Angaben größte Hersteller für Radiergummis und holzgefasste Stifte in Europa sitzt in der Frankenmetropole Nürnberg. Staedtler, gegründet 1835, besitzt aktuell sieben Werke, vier davon in Deutschland, und beschäftigt 1.200 der 2.200 Mitarbeiter hierzulande. Die Exportquote beträgt über 80 Prozent, Kunden finden sich nahezu überall auf der Welt.

Wie fertigt man bei Staedtler Radiergummis? „Die Rohstoffe für unsere Radierer ‚Mars plastic‘ sind Titanweiß, Kreide, Kunststoff und Gelierungsmittel“, berichtet Britta Ender, Leitung Marke & Kommunikation im Unternehmen. In einem Mischer werden sie zu einer homogenen weißen Flüssigkeit gerührt, in einen Extruder gepumpt und dort erwärmt. Dabei geliert die Radierermasse langsam aus. „Sie wird durch eine viereckige Düse gepresst und bildet einen endlosen Strang.“ Über die Stationen Kühlung, Zuschnitt und Verpackung kommt das Produkt nun seit fast 60 Jahren zu seinen Nutzern.

Bei blau-roten Radierern übernimmt der rote Part das Entfernen von Bleistift, während der blaue etwas härter und für Tinte gedacht ist. Die Radiergummis können jedoch noch weit mehr: Sie sind beispielsweise sehr nützlich bei der Säuberung von Turn- oder Wildlederschuhen, mit ihnen lassen sich Akku-Kontakte oder Klaviertasten schonend reinigen und auch schwarze Striemen auf Holzböden beseitigen. Und sie taugen als Nadelkissen.

Was den wichtigsten Partner des Radiergummis betrifft: Bleistifte gibt es etwa seit 1550 in der heutigen Form, also mit Holzkörper und Schreibmine. Allerdings ist das Blei im Namen irreführend. Die Mine des Stifts besteht seit dieser Zeit aus Grafit, das man damals für Bleierz hielt. Zuvor nutzte man etwa 5.000 Jahre lang tatsächlich pures Blei oder Silber.

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