Der Einwuff
Der Einwuff: Den Wandel wittern
Veränderungen sind wie ein Halsband – sie kratzen manchmal, aber ohne geht's nicht

Veränderungen, so heißt es, lassen uns reifen. Sie bescheren uns Erfolgserlebnisse, über die wir am Ende total froh sind. Und je disruptiver die Transformation, um so stolzer können wir auf uns sein. Das Meckern und Verharren hingegen, so die These der Veränderungsfans, bringe niemandem etwas.
Hier muss ich mal mal ein Wörtchen mitkläffen. Was bringt es uns klugen Vierbeinern (und euch Zweibeinern), uns für einen vagen Erfolg auszupowern? Gerade ich, der als Ballonhund die Dinge von oben betrachtet, sehe, dass manches selten nach Wunsch läuft und sich auch dann nicht verändert, wenn man dagegen anstrampelt. Statt eines Super-Erlebnisses gibt’s höchstens Frustsabber. Und je disruptiver das unrealistische Ziel, umso größer die vergeudete Energie. Das gilt für persönliches Streben mit turmhohem Workload ebenso wie für Business Re-Engineerings mit schlecht kalkuliertem Orga-Aufwand. Quasi ein Ballon ohne Knoten. Wuff!
Zwischen Veränderungsdrang und Motzen gibt es jedoch Zwischenstufen. Eine davon ist Zufriedenheit, zum Beispiel in Kombi mit Beharrungsvermögen. Mein Job wird langweilig? Kann man aushalten! Fein runtergechillt erkenne ich mit der Zeit viel klarer, welche Optionen sich entfalten. Woanders läuft’s viel besser? Pah! Der nächste Kraftakt bringt bestimmt den ersehnten Turnaround, oder? Fragt mal lieber die Erfahrenen, die das kennen und auf realistische Stepby-Step-Methoden setzen. Statt Job-Hopping und frustträchtigen Veränderungen mit Jojo-Effekt spare ich mir die Zeit für die wirklich wichtigen Dinge: Revier markieren, Nachbarskatze ärgern, Pfoten hochlegen.
Aber im Ernst: Veränderungen sind wie ein Halsband – manchmal kratzen sie, aber oft sind sie notwendig. Zum Beispiel, um diese Aufschieberitis loszuwerden. Das nehme ich mir ständig vor. Bevor ich damit anfange, erledige ich aber noch ein paar Kleinigkeiten: die lange Gassirunde, denn Bewegung muss sein. Ich apportiere Sachen, die Herrchen und Frauchen verlegt haben, das freut sie. Dann übe ich noch das Bouncing an der Zimmerdecke, ist gut fürs Hirn. War da noch was?