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Alles vom Acker

Die deutsche Landwirtschaft muss kämpfen. Den Bedarf an Lebensmitteln können wir nur noch zu 83 Prozent selbst decken

von Barbara Auer

· Lesezeit 2 Minuten.
Big Data und KI: Die Mehrheit der Landwirte begreift Digitalisierung als Chance. Illustrationen: Golden Sikorka – stock.adobe.com

Kleine Höfe in der Krise

Es gibt immer weniger Betriebe: 255.000 Bauernhöfe gibt es aktuell, fast 32.000 weniger als vor zehn Jahren. Vor allem kleine Höfe werden stillgelegt, große werden noch größer. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche ist daher gleich geblieben.

Was Bauern bedroht

Ähnlich wie in der Industrie ist der Wettbewerb hart, denn in vielen anderen Ländern können Lebensmittel billiger produziert werden, nicht zuletzt wegen der Lohnkosten.

Sorgen bereitet Bauern daher der deutsche Mindestlohn: Er soll bis Anfang 2027 von 12,82 auf 14,60 Euro pro Stunde erhöht werden. Zum Vergleich: In Polen liegt er bei 7,08 Euro, in Griechenland bei 5,60 Euro.

In der hiesigen Produktion sind übrigens 28 Prozent der Beschäftigten Saisonarbeitskräfte, viele aus dem Ausland. 

 

Nur wenige arbeiten voll

Weniger als ein Drittel der in der Landwirtschaft Beschäftigten arbeiten Vollzeit. Auch deshalb, weil weniger rentable Höfe oft nebenberuflich geführt werden.

Hier liegen neue Chancen

78 Prozent der Landwirte sehen Digitalisierung als Chance. 2022 hatten 58 Prozent GPS-gesteuerte Landmaschinen. Jeder siebte Bauer nutzte Big Data und KI – etwa, um Pflanzenschutzmittel gezielter aufzubringen. Jeder vierte erzeugt auch Ökostrom.

Hightech als Erntehelfer

Ein Landwirt ernährt heute im Schnitt dreimal so viele Menschen wie noch im Jahr 1980. Auch dank moderner Technik! Algorithmen werten Satelliten- und Drohnenbilder aus, Sensoren analysieren die Böden genau. Die besten Mähdrescher haben rund 800 PS und arbeiten mit Schnittbreiten von 15 Metern.

Kühe können teilweise selbst entscheiden, wann sie gemolken werden wollen. Denn es gibt Melkroboter, die vollautomatisch arbeiten. Die Kuh muss sich nur anstellen. 

 

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