Durch Raum und Teig

Zimt liegt in der Luft, Schoko klebt an den Fingern, Mehl rieselt von der Schürze – die Adventszeit naht! Für Naschkatzen und Teigkünstler ist es der Auftakt in die Plätzchensaison. Während früher noch Backrelikte wie verbeulte Metallförmchen und mäßig hygienische Holzpaddel aus den hintersten Küchenschubladen gekramt wurden, ist heute ein anderer (flexiblerer) Stoff das Werkzeug der Wahl.

Werkstoff mit Superkräften

Dieses magische Material ist Silikonkautschuk, ein Polymer aus Silicium, Sauerstoff, Kohlenstoff und Wasserstoff. Es hat Eigenschaften, von denen Zuckerbäcker seit jeher träumen: Hoch elastisch und formstabil zugleich, trotzt es extremen Temperaturen (typischerweise von etwa −40 °C bis zu +260 °C). Zudem ist es wasser- wie fettabweisend – ideale Voraussetzungen für alles, was gebacken, gegossen oder gerührt wird.  

In Backformen verteilt Silikonkautschuk die Wärme gleichmäßig und lässt Kuchen und Kekse heil aus der Form gleiten. Seine Beweglichkeit beweist er in Teigschabern: Er passt sich jeder Rundung an und nimmt mit, was sonst in der Schüssel bliebe. In Backmatten wiederum wird das Polymer häufig mit feinem Glasfasergewebe kombiniert. Das erhöht die Lebensdauer und Hitzebeständigkeit.

Reinigung leicht gemacht

Silikonkautschuk ist lebensmittelecht, geruchsneutral und pflegeleicht, aber nicht unverwüstlich. Messer, Scheren und raue Schwämme beschädigen die glatte, antihaftende Oberfläche dauerhaft. Das Material ist spülmaschinengeeignet, lässt sich aber ebenso gut mit warmem Wasser und mildem Spülmittel reinigen. Ein Pluspunkt zeigt sich bei Backmatten: Sie ersetzen Backpapier auf Holzbasis und sind langfristig die nachhaltigere Wahl. 

Einmal gekauft, überstehen Förmchen, Teigschaber oder Backmatten aus Silikon also unzählige Backrunden. Kaum ein anderes Material passt besser zur Geduld des Backens – da altert so manches Rezept schneller als der Werkstoff.