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Kautschuk im Alltag

Smart verpackt

Schwerkraft gegen Handy? Ohne die richtige Hülle ist das ein unfairer Kampf

von Roman Winnicki

· Lesezeit 2 Minuten.
Displaybruch war gestern: Wenn’s mal kracht, zählt das richtige Material. Fotos: malshak_off – stock.adobe.com, New Africa – stock.adobe.com

Es braucht nicht viel: Eine kurze Unaufmerksamkeit, der falsche Winkel oder glitschige Finger – und schon rast das Handy mit dem Display voraus Richtung Fliesenboden. Rumms! Auch aus kurzer Höhe kann die Wucht des Aufpralls ausreichen, um das Glas zu sprengen, Mikrorisse zu erzeugen oder Bauteile im Innern zu lockern. Umso wichtiger ist eine Schutzhülle, die mehr kann als nur gut aussehen.

Moderne Hüllen greifen deshalb auf einen durchdachten Kunststoffverbund zurück: außen Polycarbonat (PC), innen thermoplastisches Polyurethan (TPU). Polycarbonat funktioniert dabei wie ein harter Panzer – es übersteht Stürze, schützt vor Kratzern und bleibt stabil von -40°C bis über 115°C. Zugleich ist es transparent, was nicht nur optisch reizvoll, sondern auch funktional ist, denn es ermöglicht die Nutzung der Sensorik. Dennoch fehlt dem harten Material oft die Flexibilität, um punktgenau Stöße abzufedern.

Deshalb kommt thermoplastisches Polyurethan (TPU) ins Spiel – der flexible Gegenspieler zur harten Außenschale. Das Material ist elastisch, kehrt nach Verformung in seine Ausgangsform zurück und dämpft Stöße zuverlässig ab. Zudem ist es widerstandsfähig gegenüber Öl, Abrieb und UV-Strahlung – ideal für eine rutschfeste, griffige Innenschicht. 

Auch vertraute Materialien wie Silikon oder Gummi sind weit verbreitet. Silikon bietet einen weichen, rutschfesten Griff und absorbiert Stöße zuverlässig, zieht dafür aber Fusseln magnetisch an, neigt bei UV-Strahlung zu Verfärbungen und wirkt mit der Zeit oft speckig oder klebrig. Gummihüllen – ob aus Naturkautschuk oder synthetischen Varianten – gelten als robust und chemikalienbeständig, können sich bei Hitze oder starker Sonneneinstrahlung aber verformen oder verspröden

Ob als schlankes Hardcase, stoßdämpfender Bumper oder klappbare Komplettlösung: Der Einsatzzweck entscheidet mit über das Material. Welcher Werkstoff es am Ende wird, hängt vom Alltag des Geräts ab und davon, wie oft man sein Handy schon hat fallen sehen. Außerdem: Auch recycelte oder biobasierte Kunststoffe halten Einzug – für mehr Schutz, mit weniger Folgen für die Umwelt.

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