Debatte
Der Einwuff: Besser sparen statt buddeln
Bonzo hat keine Schulden – aber viele Finanzfragen
von Bonzo, dem Ballonhund

„Wer globale wirtschaftliche Zusammenhänge versteht und sich mit dem Kapitalmarkt und Wertpapieren auskennt, kann bessere und sicherere Entscheidungen für sein Vermögen und seine Altersvorsorge treffen.“ Dies rät Heiner Herkenhoff vom Bundesverband deutscher Banken. Wuff, gut gesprochen – würde ich da gern sagen. Aber in Wahrheit kriege ich einen dicken Knoten im Bauch. Denn ich als Ballonhund habe von diesen Dingen leider noch gar keinen Plan. Was nun? Ist dann wohl Essig mit meiner selbstbestimmten Zukunft.
Ein erster Trost: Selbst wenn mir ETFs, Hedgefonds und Bärenmärkte derzeit noch ein Rätsel sind, so habe ich wenigstens keine Schulden. Das ist ja auch schon was. Immerhin gibt es 5,6 Millionen überschuldete Personen in Deutschland, der weitaus größte Teil von ihnen ist männlich. Mit über 31.000 Euro stehen sie im Schnitt in den Miesen, bei Banken, bei Inkassobüros, bei Vermietern. Am geringsten ist die Überschuldung übrigens unter Senioren und Jüngeren unter 30, wie ich einer bin. Na also.
Ein zweiter Trost: Ich habe einen feinen Vollzeitjob in der Kautschukindustrie – und erfreue mich guter Gesundheit dank mehrerer Spaziergänge täglich. Das sind schon mal beste Voraussetzungen dafür, nicht in finanzielle Turbulenzen zu geraten. Wenn nämlich erst mal Ebbe im Futternapf wäre, würde cooles Kapitalmarkt-Know-how vielleicht auch nicht wirklich weiterhelfen. Jaul.
Ein dritter Trost: Ich bin noch jung – und kann dazulernen! Okay, das kann man eigentlich in jedem Alter. Ich möchte mich jedenfalls jetzt mal gründlich schlaumachen in Sachen Weiterbildung und Betriebsrente, hechel: Her mit dem Wissen, wie’s im Job aufwärtsgeht und wie ich mein Erspartes sinnvoll für später anlege. Leckere Knochen weiter zinslos zu verbuddeln, ist wohl doch keine tolle Vermögensstrategie. Wuff.